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Modernster LSV-Standort: Die Hochlaufkurve auch in schwierigen Zeiten erfolgreich gemeistert

Vor genau fünf Jahren hat der Blank- und Stabstahlhersteller LSV Lech-Stahl Veredelung GmbH vor den Toren der Muttergesellschaft Lech-Stahlwerke ein drittes Werk errichtet. Der jüngste LSV-Standort in Meitingen hat somit das Vorschulalter nach menschlichen Gesichtspunkten erreicht. Die Produktionskapazitäten an den bisherigen Standorten in Landsberg am Lech und Oberndorf am Lech kann die LSV entscheidend mit diesem Standort erweitern.

Bereits vor rund 10 Jahren begann die LSV mit dem Aufbau erster, eigener Anlagen zur induktiven Wärmebehandlung von Stahl. Das Unternehmen kommt damit Anforderungen der metallverarbeitenden Industrie nach, Fertigungsmaterial zur Verfügung zu stellen, welches die mechanischen Eigenschaften des Bauteils schon bei der Lieferung mitbringt. Jede Dritte bei LSV produzierte Tonne durchläuft heute dieses Verfahren. Die eingesetzte Anlagentechnik trägt dabei das komplette Know-how der Einzelstabvergütung der LSV in sich.

Es verwundert deshalb nicht, dass die ersten Planungen für den neuen Standort im Jahr 2017 die Neuausrichtung der induktiven Wärmebehandlung beinhaltet. In den zwei Hallenschiffen mit einer Fläche von rund 10.000 qm installiert die LSV im weiteren Zeitverlauf eine Blankstahllinie, eine induktive Randschichthärteanlage und eine induktive Einzelstabvergütungsanlage. Insbesondere das Randschichthärten auf der hochmodernen Anlagentechnik entwickelt sich in den folgenden Jahren zu einer Erfolgsstory für den Standort Meitingen.

Der Standort wird von Anfang an unter dem Nachhaltigkeitsaspekt aufgebaut. Die Wege zum Mutterunternehmen, das den Standort mit dem Stahl-Vormaterial versorgt, sind kurz. Das spart nicht nur Transportkosten, sondern schont die Umwelt durch reduzierte Abgasemissionen. Das Werk setzt zudem auf ein kombiniertes Logistikkonzept, das bewusst auf den Einsatz von Dieselfahrzeugen beim innerbetrieblichen Transport verzichtet. So wird ein elektrobetriebener Plattformwagen mit einer Nutzlast von 40 t innerhalb der Produktionshalle eingesetzt. Diese emissionsfreie und leise Transportvariante ermöglicht einen gezielteren Materialfluss an die Anlagen heran und verringert den Aufwand bei der Kranlogistik. Die induktiven Wärmebehandlungsprozesse entsprechen dem Wärmebehandlungsstandard CQI-9. Produktionsbegleitend sind entsprechende Serienerprobungen implementiert, welche mit Hilfe modernster Prüftechnik in den eigenen Qualitätslaboratorien der LSV umgesetzt werden. Durch die Installation von Umkehrosmoseanlagen und UV-Filtern kann in Meitingen für die Kühlkreisläufe der Produktionsanlagen auf wertvolles Trinkwasser verzichtet und auf das am Standort Meitingen vorliegende Flachbrunnenwasser zurückgegriffen werden. Zur weiteren Ressourcenschonung wurde ein Teil der Produktion von Kunststoffteilen auf additive Fertigung im eigenen Betrieb umgestellt. Durch die Möglichkeiten der geometrischen Gestaltung konnten damit für einzelne Bauteile der Kunststoffbedarf um 70% gesenkt werden. Zudem werden die Verschleißteile über Neu-Filamentierung wieder in den Einsatz gebracht und entgehen so einer Entsorgung.

Eine Vorreiterrolle nimmt der Standort bei der Prozessdatenaufzeichnung ein. Die moderne Anlagentechnik liefert in Echtzeit Daten zur Analyse fortlaufender Messsignale zur Qualitätsvorhersage, zum Aufdecken von Energieeinsparpotentialen und zur schnelleren Ursachenfindung im Störfall sowie dessen Behebung. Das Thema Process Mining wird erstmals am Standort Meitingen implementiert und erste Erfahrungen werden in das gesamte Unternehmen getragen. Eine Rolle, die mit einem großen Anteil Pioniergeist, gut zum innovativen Meitinger Werksteam passt. Unter dem Motto: „Eine Halle – Ein Team“ werden jegliche Anregungen zur Optimierung bewertet.

Der Mitarbeiterstamm setzt sich aus 40 Mitarbeitern zusammen, die einerseits von den beiden anderen LSV-Standorten und andererseits neu rekrutiert wurden. Das Werk kann mit diesem schlagkräftigen Team alle produktionsseitig notwendigen Funktionen in entsprechenden Abteilungen abbilden. Die Mitarbeiter zeigen dabei eine große Flexibilität in Form der Mehrmaschinenbedienung.

Der Werksausbau beginnt 2018 und 2019 folgt der erste induktiv vergütete Stab. Die erfolgreiche Inbetriebnahme der Blankstahllinie Anfang 2020 markiert das vorläufige Ende des Ausbaus und den Beginn der Hochlaufkurve. Zwar wird die Euphorie des modernen LSV-Standortes durch die Pandemie etwas gebremst, aber diese kritische Phase wird dennoch von Mengensteigerungen der anspruchsvollen Kunden begleitet.

Zum Erreichen des Vorschulalters kann deshalb konstatiert werden, dass der LSV-Produktionsstandort Meitingen sich mit einem eigenen Kundenportfolio mit herausragender Prozesskette etabliert und bewiesen hat. Die Geschäftsführung der LSV ist wie in den ersten Tagen der Inbetriebnahme fasziniert von der modernen Anlagentechnik und der damit verbundenen Präzision der Produkte. Dies zeigt sich auch in einer der wichtigsten Kennzahlen eines Produktionsbetriebes: die Anzahl von Arbeitsunfällen. Insbesondere in der Stahlproduktion gibt es viele Gefahrenpunkte, desto erfreulicher ist es, dass es seit über 500 Tagen keinen Arbeitsunfall am Standort gibt. Ein Besuch in Meitingen zaubert deshalb immer ein zufriedenes Lächeln auf die Gesichter.

LSV Meitingen Halle zum Start
Es beginnt mit der neu gebauten, leeren Halle
LSV Meitingen Baustellenschild
Erstes Hinweisschild auf der Baustelle
Aufbau des Maschinenparks
Der Aufbau des Maschinenparks erfolgt skuzessive
LSV Meitingen induktive Einzelstabvergütungsanlage
Die hochmoderne Einzelstabvergütungsanlage geht in den Betrieb
LSV Standort Meitingen Luftbild
LSV Luftbild Meitingen

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